Obst

Obst
Frucht

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Obst [o:pst], das; -[e]s:
essbare, meist süße Früchte bestimmter Bäume und Sträucher:
frisches, reifes, gedörrtes Obst; Obst pflücken, einmachen, ernten, schälen; eine Schale mit Obst.
Syn.: Früchte <Plural>.
Zus.: Beerenobst, Dörrobst.

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Obst 〈n.; -es; unz.〉 als Nahrung dienende Früchte ● \Obst ernten, einkochen, pflücken; frisches, gekochtes, getrocknetes, rohes, reifes, unreifes \Obst [<mhd. obez, eigtl. „Zukost“ <ahd. obaz <ob2 + essen]

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Obst , das; -[e]s [mhd. obeʒ, ahd. obaʒ, eigtl. = Zukost, zu 2ob u. essen]:
essbare, meist saftige Früchte bestimmter Bäume u. Sträucher:
frisches, saftiges, [un]reifes, rohes O.;
O. pflücken, ernten, schälen;
eine Schale mit O.;
R [ich] danke für O. und Südfrüchte (ugs.; davon will ich nichts wissen).

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I
Obst
 
[althochdeutsch obaʒ, eigentlich »Zukost«], Bezeichnung für die essbaren, meist saftreichen, fleischigen Früchte und die Samenkerne von Kultursorten hauptsächlich mehrjähriger Obstgehölze. Im Obstbau und Obsthandel unterscheidet man: Kernobst (z. B. Apfel, Birne), Steinobst (z. B. Kirsche, Aprikose), Schalenobst (z. B. Hasel- und Walnuss) und Beerenobst (z. B. Heidelbeere, Johannisbeere, Weinbeere). Nach Güte und Verwendungszweck werden Tafelobst (Edelobst) und Wirtschaftsobst unterschieden; nach dem Reife- und Verwendungszeitpunkt: das zum sofortigen oder baldigen Verzehr bestimmte Sommerobst, das sich nicht lange aufbewahren lässt (z. B. Beerenobst und bis zur Genuss- oder Vollreife spätestens Ende September am Baum bleibendes Kern- und Steinobst), und das Herbstobst (bis Mitte November reifendes Kernobst) sowie das bei physiologischer Pflückreife (Baumreife) gepflückte Winterobst, das zur Nachreife eingelagert wird. Die meist erst bei zunehmender Fruchtreife in Erscheinung tretende art- und sortenspezifische Farbe der Früchte kommt durch im Zellsaft gelöste Farbstoffe zustande. - Obst zählt wegen seines Gehalts an Vitaminen, Spurenelementen, Fruchtsäuren, Frucht-, Trauben- und Rohrzucker sowie Aromastoffen zu den wertvollsten Lebensmitteln. Der Gehalt an diesen Stoffen schwankt innerhalb der einzelnen Arten nach Sorte und Umweltbedingungen beträchtlich. Ihr Mengenverhältnis bedingt den Geschmack des O.Obstes.
 
Durch ihren hohen Wassergehalt von über 80 % sind die meisten Obstarten leicht verderblich. Der überwiegende Genuss in rohem Zustand (Frischobst) macht eine hygienische Überwachung des Vertriebs erforderlich. Sorgfältige Lagerhaltung dient verlustloser Aufbewahrung und der kontinuierlichen Marktbelieferung über eine längere Zeitspanne (CA-Lager). Der Handel mit Obst unterliegt v. a. der VO über gesetzliche Handelsklassen für frisches Obst und Gemüse sowie der VO über Qualitätsnormen für Obst und Gemüse, beide vom 9. 10. 1971. - Ein Teil der Obsternten wird in haltbare Formen überführt (Obstdauerwaren: z. B. Trockenobst, Konserven, Rumtopf, Tiefgefrorenes), ein anderer zu Obsterzeugnissen verarbeitet (z. B. Fruchtsaft, Obstwein, Obstmus, Konfitüre, Marmelade). Obst wird außerdem u. a. für Früchtebrot, als Würze und kandiert für Konfekt verwendet. - Nicht kultiviertes Obst nennt man Wildfrüchte, in den Tropen und Subtropen angebautes Obst Südfrüchte.
 
 
In der Europäischen Union wurden im Jahr 1998 28,8 Mio. t Obst geerntet (ausgenommen Melonen). Dabei entfielen auf Italien 10,3 Mio. t, Spanien 9,1 Mio. t, Frankreich 3,0 Mio. t, Griechenland 2,5 Mio. t, Deutschland 1,2 Mio. t, Portugal 688 000 t und Österreich 196 000 t.
 
Die Erntemenge im Marktobstanbau betrug 1999 in Deutschland rd. 1,3 Mio. t. U. a. wurden folgende Mengen von Obstsorten geerntet: 1,0 Mio. t Äpfel, 109 226 t Erdbeeren, 75 185 t Kirschen, 54 912 t Pflaumen und 54 042 t Birnen.
 
Seit 1988 werden vom Statistischen Bundesamt nur noch die Erntemengen im Marktobstbau ausgewiesen, der in der Regel nur ein Viertel bis ein Drittel des Gesamtaufkommens an Obst umfasst.
 
 
G. Liebster: Warenkunde O. u. Gemüse, Bd. 1: O. (41995);
 
Obstsorten-Atlas. Kern-O., Stein-O., Beeren-O., Schalen-O., bearb. v. R. Silbereisen u. a. (21996).
 
II
Obst,
 
1) Erich, Geograph, * Berlin 13. 9. 1886, ✝ Göttingen 9. 6. 1981; Professor in Konstantinopel, Breslau (1919-21, 1938-45) und Hannover (1921-38, 1945-53). Forschungsreisen führten ihn v. a. nach Ost- und Südafrika. Er gab ab der 7. Auflage die »Grundzüge der physischen Erdkunde« von A. Supan (1927-30, 3 Teile), »Afrika. Handbuch der praktischen Kolonialwissenschaften« (1941-43, 13 Teile; unvollständig) und das »Lehrbuch der allgemeinen Geographie« (1959-76, 11 Bände; unvollständig) heraus.
 
Weitere Werke: Das abflußlose Rumpfschollenland im nordöstlichen Deutsch-Ostafrika, 2 Bände (1915-23); Die große Randstufe auf der Ostseite Südafrikas und ihr Vorland (1949, mit K. Kayser); Allgemeine Wirtschafts- und Verkehrsgeographie (1959).
 
 2) Michael, Komponist, * Frankfurt am Main 30. 11. 1955; studierte 1977-82 Klavier bei Alfons Kontarsky in Köln und arbeitete ab 1979 am dortigen elektronischen Studio; seit 1986 Zusammenarbeit mit K. Stockhausen als Interpret für elektronische Tasteninstrumente bei dessen Opernzyklus »Licht«. Obst komponierte vorwiegend elektronische Musik, u. a. »Kristallwelt I-III« (1983-86), »Nachtstücke« (1991; für sieben Instrumente und Liveelektronik), »Fabrica I und II« (1995; für Tonband beziehungsweise Schlagzeuger und Tonband), ferner die Sciencefictionoper »Solaris« (1996, nach S. Lem), Vokal- und kammermusikalische Werke, Bühnen- und Filmmusik (u. a. zu F. Langs »Dr. Mabuse«, 1991-93).

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Obst, das; -[e]s [mhd. obeʒ, ahd. obaʒ, eigtl. = Zukost, zu 2ob u. ↑essen]: essbare süße, meist saftige Früchte bestimmter Bäume u. Sträucher: frisches, saftiges, [un]reifes, rohes, eingemachtes, gedörrtes O.; Eine Tasse Milch am Tag und ein Stück O. - das ist die Essenszulage für werdende Mütter (SZ 8. 11. 97, 10); in den Fluren ... roch es nach fauligem O. (Böll, Erzählungen 36); O. pflücken, auflesen, einmachen, ernten, schälen; mehr O. essen wollen; eine Schale mit O.; R [ich] danke für O. und Südfrüchte (ugs.; davon will ich nichts wissen).

Universal-Lexikon. 2012.

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